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Habur-Kanal

Nachhaltigkeitsökonomische Analyse eines antiken Infrastrukturgroßprojekts zur Bewässerungslandwirtschaft. Der Habur-Kanal in Assyrien im 13. Jh. v.Chr.

 

Durchführungszeitraum: Januar 2012 - Juni 2013

 

Kurzbeschreibung:

Der Kanal entlang des unteren Habur, des größten Nebenflusses des Euphrat, erstreckte sich mit 8-10 Meter Breite über mehr als 200 km. Er diente der Bewässerung in einer semi-ariden Region, die geografisch knapp außerhalb der Regenlandbaugrenze lag. Der Kanal wurde in der Mittel-Assyrischen Periode zu Beginn des 13. Jh v. Chr. errichtet und war danach mehr als tausend Jahre in Betrieb. Hinsichtlich sowohl räumlicher als auch zeitlicher Ausdehnung handelt es sich um eines der größten antiken Infrastrukturprojekte. Der Bau des Kanals hatte nachweislich signifikante und dauerhaft positive Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft des Assyrischen Reiches, und stellt damit ein historisch erwiesenes Beispiel für nachhaltige Entwicklung dar.

Der wissenschaftlich hoch innovative Forschungsansatz des WASSYR-Konsortiums besteht darin, dieses altweltliche und bislang ausschließlich archäologisch und altertumswissenschaftlich untersuchte Infrastrukturgroßprojekt mit modernen Erklärungsansätzen der Nachhaltigkeitsökonomie und der Neuen Ökonomischen Geografie zu analysieren und dabei insbesondere den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen.

Neben einem besseren Verständnis des historischen Habur-Kanalprojekts erwarten wir auch qualitative Einsichten, die sich auf moderne Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme übertragen lassen, insbesondere für Wasser-Infrastrukturprojekte in der Landwirtschaft und für andere großskalige Umweltrisikomanagementprojekte, z.B. Geo-Engineering.

 

Partner:

Projektverbund „Wasser für Assyrien“ (WASSYR), der aus folgenden wissenschaftlichen Partnern besteht:

  • Freie Universität Berlin (Prof. Dr. H. Kühne – Vorderasiatische Archäologie, Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum – Altorientalistik),
  • Leuphana Universität Lüneburg (Prof. Dr. S. Baumgärtner – Nachhaltigkeitsökonomie),
  • Ostfalia Hochschule Campus Suderburg (Prof. Dr. K. Röttcher – Wasserbau und Wasserwirt-schaft),
  • Universität Kiel (Prof. Dr. M. Quaas – Ökonomische Geographie),
  • DGAM – Antikenverwaltung der Republik Syrien, Damaskus (Direktor Dr. Salam al-Kuntar).  

 

Förderung: Das Kleinforschungsprojekt wird finanziert durch die Leuphana Universität Lüneburg.

 

Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Baumgärtner, Magdalena Biehler

 

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