B.Sc. Umweltnaturwissenschaften und B.Sc. Waldwirtschaft und Umwelt
Format: Vorlesung und Übung
Turnus: WS
Beschreibung
Leitfrage: Wie können und sollten gesamtwirtschaftliche Systeme gestaltet sein, damit sie langfristig ökonomisch effizient, intra- und intergenerationell gerecht, sowie im Einklang mit den Gegebenheiten und eigenen Ansprüchen der Natur sind?
In diesem Modul lernen Studierende, die natürliche Umwelt und natürliche Ressourcen aus einer ökonomischen Perspektive zu analysieren und zu managen. Dazu lernen Studierende fortgeschrittene Konzepte und Methoden der Umwelt- und Ressourcenökonomie, sowie der Ökologischen Ökonomie. Diese wenden sie an auf die Analyse von Mensch-Umwelt-Systemen. Im Modul werden u.a. folgende Themen behandelt:
- Grundlegende Konzepte der Mikroökonomik (Knappheit, Effizienz, Haushalte, Firmen, Märkte) und ihre Anwendung auf Umwelt- und Ressourcennutzung
- Wohlfahrtsanalyse von Märkten, Marktversagen und Marktregulierung bei Umwelt und natürlichen Ressourcen (Öffentliche Güter, Allmende-Ressourcen, Externe Effekte)
- Ökonomische Bewertung von Umweltqualität und natürlichen Ressourcen
Literatur
Es gibt kein Lehrbuch für dieses Modul. Geeignete Literatur für einzelne Kapitel des Moduls sind Teile der folgenden Bücher:
- M. Common and S. Stagl: Ecological Economics. An Introduction, Cambridge University Press, 2005
- H.E. Daly and J. Farley: Ecological Economics. Principles and Applications, Washington DC: Island Press, 2004
- Endres and V. Radke: Economics for Environmental Studies. A Strategic Guide to Micro- and Macroeconomics, Springer, 2012
- N. Hanley, J.F. Shogren and B. White: Introduction to Environmental Economics, Oxford University Press, 2001
Prüfungsleistung
Klausur 90 Min
Benötigte Vorkenntnisse
keine
Unterrichtssprache: deutsch
Format: Seminar
Turnus: SS
Beschreibung
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Systems, seine wesentlichen Strukturen und Funktionen auch unter Störungen und Stress aufrecht zu erhalten. Für die nachhaltige Entwicklung ökologisch-ökonomischer Systeme unter Bedingungen großer Unsicherheit und dynamischen Wandels ist die Erhaltung ihrer Resilienz eine Schlüsselvoraussetzung: Wie können wirtschaftlich genutzte Ökosysteme so gemanagt werden, dass die heutige Nutzung ihrer Funktionen und Leistungen nicht die Möglichkeit zukünftiger Nutzung gefährdet?
In diesem Seminar wollen wir uns interdisziplinär – gestützt auf grundlegende Beiträge aus Ökologie, Ökonomie und Systemwissenschaften – mit der Frage auseinandersetzen, welche Erklärungskraft das wissenschaftliche Konzept der Resilienz für die Analyse und das Verständnis der Beständigkeit, oder umgekehrt des Kollapses, von Staaten und Gesellschaften hat, die ökologische Ressourcen (un)wirtschaftlich nutzen. Was genau kann man unter Resilienz verstehen? Von welchen determinierenden Faktoren hängt die Resilienz eines ökologisch-ökonomischen Systems ab? Wie kann man ökologisch-ökonomische Systeme auf ihre Resilienz hin analysieren, und welche Indikatoren für Resilienz gibt es? Wie gestaltet und managt man ein System so, dass es resilient ist?
Literatur
Zur Einführung in das Thema des Seminars für alle Teilnehmenden:
- Biggs R., M. Schlüter, D. Biggs., E.L. Bohensky, S. Burnsilver, G. Cundill, V. Dakos, T.M. Daw, L.S. Evans, K. Kotchy et al. (2012). Toward principles for enhancing the resilience of ecosystem services, Annual Review of Environment and Resorces 37:421-448.
- R. Biggs, M. Schlüter and M.L. Schoon (2015), Principles for Building Resilience, Sustaining Ecosystem Services in Social-Ecological Systems, Cambridge, UK: Cambridge University Press.
- W.A. Brock, K.-G. Mäler and C. Perrings (2001), Resilience and sustainability: the economic analysis of nonlinear dynamic systems, in L.H. Grunderson and C.S. Holling (eds), Panarchy. Understanding Transformations in Human and Natural Systems, Island Press, Washington DC, pp. 261-289
- Resilience Alliance, Key Concepts, available at http://www.resalliance.org/key-concepts
- B.Walker, C.S. Holling, S. Carpenter and A. Kinzig (2004), Resilience, adaptability and transformability ind social-ecological systems, Ecology and Society 9 (2): 5 (www.ecologyandsociety.org/vol9/iss2/art5/)
- B. Walker and D. Salt (2006), Resilience Thinking. Sustaining Ecosystems and People in a Changing World, Washington DC: Island Press
Spezielle Literatur zu einzelnen Referatsthemen wird in der Vorbesprechung angegeben."
Benötigte Vorkenntnisse
- Grundkenntnisse der Mikroökonomik und/oder der Umwelt- und Ressourcenökonomik
- gute passive Kenntnisse der englischen Sprache, da die zugrunde liegende Literatur fast ausschließlich englischsprachig ist
- Bereitschaft, sich aktiv und kritisch mit dem Gegenstand des Seminars auseinander zu setzen und sich dabei auch auf offene Fragen der aktuellen Forschung einzulassen
Lernziele
- Kenntnisse: Studierende kennen das Konzept der Resilienz und wichtige einschlägige Literaturbeiträge
- Verständnis: Studierende können das Erklärungspotenzial, die Voraussetzungen und Begrenzungen des Resilienzkonzepts kritisch und auf grundlegendem fachlichen Niveau reflektieren und diskutieren.
- Anwendung: Studierende können das Resilienzkonzpt anwenden, um Umwelt-, Ressourcen- und Nachhaltigkeitsprobleme in verschiedenen Fallstudien zu erklären und zu lösen.
- Analyse: Studierende können die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen ökonomischen und Umweltvariablen, die zur (Nicht-)Resilienz eines ökologisch-Ökonomischen Systems führen auf grundlegendem fachlichen Niveau analysieren.
Unterrichtssprache: Deutsch